Nächster halt Paraguay!
- Steffi Semla
- 6. Apr.
- 2 Min. Lesezeit
In den kommenden Monaten vor dem Abflug ereigneten sich viele Dinge beruflicher Natur, auf die ich für den Moment nicht eingehen möchte. Dennoch bewirkten sie bei mir innerliche Zerschlagenheit und Unwohlsein. Ich musste das unbedingt loswerden, aber wie? Kennt ihr das Gefühl, nicht genug zu sein? Alles gegeben zu haben und doch reicht es nicht aus? Der Zeitpunkt des Abflugs näherte sich zum Glück und zack – war es Dezember. Wie die Zeit vergeht! Chris war bereits auf dem Weg zu uns. Wie wir uns freuen, ihn wiederzusehen. Wenn Chris da ist, dann nur noch zweimal schlafen, und wir heben ab. Doch es sollte irgendwie anders kommen.

Mein Telefon klingelte als Erstes: Chris – mein Auto springt nicht an, der Marder hat Spuren hinterlassen. Zum Glück gehört Chris zu den Typen Menschen, die umgehend auf Plan B zurückgreifen, und er buchte sein Bahnticket. Ankunft von Chris also etwas verzögert in Wolfsburg am Hauptbahnhof. Was für ein Drama! Nachdem wir das alle mal verdaut hatten und noch zwei tolle Tage mit vielen Gedanken um die Reise verbrachten, ging es endlich los – ab nach Frankfurt Flughafen. 24.12.2024, Abflug 19:05 Uhr.
Unser erster Zwischenstopp war Madrid. Ach so, und unsere Airline war Air Europa (hierzu in einem späteren Blogbeitrag ein paar Tipps, wie man günstigere Flüge buchen kann – wir waren bei dieser Buchung einfach zu dämlich). Relativ kurzer Aufenthalt in Madrid, was wirklich ging, leider durfte nirgendswo geraucht werden. Mein Nikotinspiegel war im Keller, meine Laune natürlich auch.
Es ging weiter in die nächste Maschine, und alles funktionierte einwandfrei. Ich war in meinem Leben noch nie so aufgeregt. Die Maschine war riesig, und wir hatten einen mittleren Sitzplatz mit viel Beinfreiheit – welch ein Glück. Blöderweise direkt vor den Toiletten. Ihr glaubt nicht, wie oft Menschen auf die Toilette gehen! Wir versuchten zu schlafen, was zwischendurch auch mal funktionierte. Hörbuch an und entspannen. Als wir zur Landung ansetzten, waren wir schon erleichtert, endlich aus dem Flieger rauszukommen.
Koffer vom Band holen und durch die Kontrolle – überhaupt kein Problem. Da wir mit Mike, unserem Autovermieter, verabredet waren, hielt ich schon Ausschau, um ihn irgendwie zu finden. Wir kannten ihn ja nicht, und somit wusste auch keiner von uns, wie er aussah. Bis eine Stimme im Ankunftsbereich meinen Namen rief. Ich war total irritiert, meinen Namen zu hören, dass ich ziemlich doof aus der Wäsche geschaut haben muss. Da stand plötzlich Mike vor mir, lachte und sagte: "Du musst Steffi sein." Wir mussten alle lachen. Mike führte uns nach draußen zum Auto, und wir bekamen die beste und hammermäßige Einweisung in "Wie verhalte ich mich mit einem Leihwagen in Paraguay" und "Was mache ich, wenn die Polizei uns anhält".
Ich konnte mich kaum konzentrieren, was nicht am Schlafmangel, sondern eher an der überwältigenden Aussicht am Flughafen lag. Es war alles grün, und zwar so grün, dass ich gar nicht klar kam. So viele Grüntöne habe ich noch nie gesehen. Wir waren geflasht von der Reinheit der Luftqualität und diesem unendlichen Grün überall.
Es war, als würden wir in eine andere Welt eintauchen. Mike merkte schnell, dass wir nicht mehr so wirklich aufnahmefähig waren, und ließ uns zu unserem Hotel fahren. Beim nächsten Mal dann: Die erste Fahrt zum Hotel, Polizei und alles auf links 😉. Bleibt also dran, ich freu mich.
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